Impulse

Das Spiel von Schwarz gegen Weiß

Jeder Mensch wird von der Gesellschaft in ein Spiel eingeführt, das Alan Watts das Spiel von Schwarz gegen Weiß nannte.

Watts meinte damit, dass wir unsere Erfahrung der Welt in Form binärer Oppositionspaare ordnen: Hell und Dunkel, Tag und Nacht, Gut und Böse, Gesund und Krank, Reich und Arm, Sieger und Verlierer usw.

Da wir schon von kleinauf an diese Denkweise herangeführt werden, übersehen wir, dass diese Gegensätze in Wirklichkeit nur im Verhältnis zueinander existieren und das Eine nicht ohne das Andere existieren existieren kann:

Ich kann die Nacht nur wahrnehmen, weil es einen Tag gibt, nur über den Gegensatz kann ich das Eine wie das Andere überhaupt erst wahrnehmen.

Ying Yang - Schwarz gegen Weiss

Hinzu kommt, dass es sich bei diesen Gegensätzen nicht um zwei separate, voneinander getrennte Dinge handelt, sondern dass es tatsächlich die beiden Enden ein und desselben Spektrums sind: Gesund ist nicht gleich gesund und krank ist nicht gleich krank, zwischen beiden gibt es fließende Übergänge.

Du kannst es dir wie eine Lampe mit einem Dimmer vorstellen: Mit dem Dimmer kann die Lampe an - und ausgeschaltet und es können verschiedene Helligkeitsgrade eingeschaltet werden, dennoch handelt es sich immer noch um ein und dieselbe Lampe!

So werden wir durch unsere Sozialisation daran gewöhnt, die Welt in absoluten Gegensatzpaaren wahrzunehmen. Doch diese beiden Pole sind nicht gleichwertig, sondern auch hierarchisch gegensätzlich: Gesund ist besser als Krank, Licht besser als Dunkelheit, Liebe besser als Hass, Freude besser als Schmerz usw. Und die wichtigste Regel im Spiel vs. Schwarz und Weiß lautet, dass Weiß über Schwarz gewinnen muss.

So versuchen wir unser Leben lang zwanghaft, die eine Seite der menschlichen Erfahrung zu vermeiden, weil wir so verbissen in dieses Spiel vertieft sind, dass wir es nicht als Spiel erkennen. Und übersehen dabei, dass wir gar nicht gewinnen können: Denn es gibt keinen Tag ohne die Nacht, wir können Glück nur vor dem Hintergrund der Erfahrung von Unglück wahrnehmen usw.

Es ist unmöglich, die eine zugunsten der anderen Seite der Gleichung loszuwerden, und wir würden es nicht wollen, selbst wenn wir es könnten: Wie unendlich öde und langweilig wäre unser Leben, wenn wir immer nur das bekommen würden, was wir wollen?

Wenn wir uns gar nicht daran erfreuen könnten, weil wir es gar nicht wahrnehmen können, weil wir es gar nicht anders kennen? Es wäre eine zutiefst entmenschlichte Existenz, um die Hälfte seiner Tiefe beraubt.

Und wie oft hat sich das, was am Anfang wie ein großes Unglück aussah, im Nachhinein als ein versteckter Segen entpuppt?

So schreibt Napoleon Hill in "Think & Grow Rich", dass jede Widrigkeit, jedes Scheitern, jeder Herzschmerz in sich den Samen für einen gleichwertigen oder höheren Vorteil in sich trägt.

Jede verflossene Beziehung macht den Weg frei für eine neue Beziehung, jeder verlorene Job birgt die Chance auf ein befriedigerendes Arbeitsverhältnis, jede verlorene Investition bietet die Möglichkeit Neues dazuzulernen, was wir sonst niemals erfahren hätten.

Das "Schlechte" ist nicht schlecht per se, sondern bietet uns die Möglichkeit, unsere Beziehung zum Leben zu verändern und zu vertiefen, Veränderung herbeizuführen, wo wir im Status zu ersticken drohen, weil wir uns nicht bewegen wollen.

Zum Schluss möchte ich dir eine kleine Aufgabe mit auf den Weg geben: Wählen dir ein Problem aus, welches dich zur Zeit bedrückt, und fertige eine Liste mit mindestens 30 versteckten Vorzügen an, die dir daraus entstehen können.

Sollten dir zunächst vielleicht nur zehn oder fünfzehn Ideen kommen, stelle dir die Frage immer wieder im Laufe des Tages, bis die Liste komplett ist. Du wirst über die kreativen Ideen staunen, mit denen dein Unbewusstes dich überraschen wird.

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