Impulse

Der freie Wille und die Willenskraft

Jubelnder Mann - der freie Wille und die Willenskraft

Es heißt, Gott hätte uns den freien Willen un die Willenskraft gegeben. Darüber wird gerne spekuliert und diskutiert. Haben wir wirklich einen freien Willen oder ist alles deterministisch vorherbestimmt und wir treffen unsere Entscheidungen nach einem festgelegten Programm und haben dabei nur die Illusion, dass wir jeweils frei entschieden hätten?

Im Grunde ist es Unfug darüber nachzudenken. Immerhin können wir Entscheidungen treffen und sie haben eine Wirkung auf unser Leben.

Ob das nun vorherbestimmt ist oder nicht. Wenn wir keinen freien Willen haben, geben wir uns einfach der Illusion hin und tun so, als ob wir einen hätten. Das gibt uns ein gutes Gefühl und wenn wir doch einen haben, liegen wir damit dann auch richtig.

Wozu nutzt du deinen freien Willen?

Wenn uns Gott einen freien Willen gegeben hat, dann sollten wir uns fragen, wozu eigentlich? Und dann können wir noch ein Stückchen tiefer bohren und fragen: Was fangen wir damit an? Leben wir unseren freien Willen?

Oder verschenken wir ihn einfach, indem wir Leuten folgen, die vorgeben, DEN Willen Gottes zu kennen und wenn wir das tun, was sie sagen, liegen wir richtig? In diesem Fall leben wir den Willen eines anderen und nicht den eigenen.

Kann man in einer Welt, die überquillt vor Gesetzen, Regeln und Vorschriften überhaupt einen freien Willen haben? Haben wir überhaupt einen eigenen Willen oder lassen wir uns durch Fernsehen, Internet und anderen Medien alles mögliche einreden, von dem wir glauben, das es auch unser Wille wäre? Wie sehr wird unser eigener Wille von Werbung, Verkäufern und Vertretern untergraben? Wie stark wird unser Wille von den Menschen untergraben und manipuliert, die uns umgeben?

Haben wir überhaupt die Kraft und die Persönlichkeit, einen eigenen Willen zu haben? Wird nicht jeder Versuch, einen eigenen Willen zu haben, sofort bekämpft mit Sprüchen wie "Man muss ja Kompromisse machen!", "Wir können sowieso nichts machen!" und "Es wurde schon immer so gemacht, warum willst du alles ändern?"?

Wer hat wirklich einen freien Willen? Die fernsehglotzende Bevölkerung? Die nach Wählerstimmen buhlenden Politiker? Manager? Reiche? Obdachlose? Ja, wer eigentlich?

Ich wage zu behaupten: Kaum jemand.

Wenn wir nun die östlichen Weisheitslehren studieren, stoßen wir auf Hinweise, nach denen der Wille erst das Leid schafft. Wer etwas will, schafft sich sogleich die Möglichkeit, es nicht zu bekommen und darüber enttäuscht und traurig zu sein. Er leidet. Das stimmt ein bißchen, es wird gerne als Ausrede benutzt, aber ich denke, auf den Willen verzichten zu können, setzt voraus, dass man einen hat. Erst dann, wenn wir einen starken Willen haben und zusätzlich die Willenskraft aufbringen, auf diese Kraft zu verzichten, haben wir wirklich etwas erreicht.

Das ist vergleichbar mit einem Bergsteiger, der nie einen Berg besteigt, weil er ja eh wieder herunterklettern muss. Wozu also erst hochklettern? Worin besteht der Unterschied zwischen einem, der sich die Mühe gemacht hat, sowohl hoch, als auch wieder herunterzuklettern und dem, der sich nie auf den Weg gemacht hat? Beide stehen unten, aber doch gibt es diesen Unterschied.

Wozu hätte uns Gott den freien Willen gelassen, wenn wir ihn nicht benutzen? Was kann man mit diesem freien Willen überhaupt anstellen?

Es gibt da schon eine ganz schön lange Liste an Dingen. Man muss sich ja nur all die guten Vorsätze für das jeweils neue Jahr betrachten, die in der Regel am 2. oder 3. Januar schon wieder Geschichte sind. Jemand will aufhören zu rauchen, ein anderer will nicht mehr soviel Alkohol trinken und ein anderer will Sport treiben oder endlich eine Arbeit finden. Aber wer schafft das wirklich? Jeder will, aber wenigsten tun es.

Hast du deine Macht abgegeben?

Viele wollen schon gar nicht mehr. Sie beten, wünschen und hoffen. Der liebe Gott wird's schon richten. Diese Leute ergeben sich ihrem Schicksal, dass von Kraft- und Mutlosigkeit geprägt ist. Das Leben besteht aus Rechtfertigungen und Ausflüchten, die das Versagen nur festigen.

Natürlich sind die wenigsten ganz willenlos. Sobald etwas ihr gewohntes Lebensumfeld bedroht, werden sie plötzlich wach, setzen alle Hebel in Bewegung und stellen so die gewohnten Umstände wieder her. Falls ihnen das nicht gelingt, finden sie sich mit der neuen Situation ab und gewöhnen sich daran.

Woran kann man erkennen, wie stark die eigene Willenskraft ist? Das sind oft die Dinge, die gerne als Äußerlichkeiten abgetan werden. Ein negativer Kontostand deutet auf schwachen Willen hin. Genauso wie Übergewicht oder Drogenkonsum. Unbeherrschtheit und Depressionen usw.

Willenskraft ist etwas, was nicht begrenzt ist. Es steht nicht nur bestimmten Menschen zur Verfügung und niemanden ist es versagt, Willenskraft zu entwickeln. Willenskraft kann einem von keiner Behörde verboten werden und es es gibt keine Lebenssituation, die nicht das Entwickeln von Willenskraft verhindern würde.

Willenskraft ist aber nicht gleichzusetzen, mit "etwas zu wollen". Etwas wollen gehört in die Kategorie der Wünsche, wenn gleich man beim Wollen in der Spirale des Wollens hängt und nichts bekommt.

Willenskraft drückt sich darin aus, dass man etwas tut. Man kann sich auch nicht hinstellen und vor sich hinbeten: "Ich will! Ich will! Ich will!". Nur beim tatsächlichen Tun kommt Willenskraft zum Ausdruck.

Wenn jemand sagt, dass er ja etwas will, es aber nicht "kann", bedeutet es, er tut es nicht und er kann wollen und wollen, es wird nicht geschehen, solange er es nicht tut.

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